Das Leben feiern: Andacht zu Joh 2,1-8 (2. Sonntag nach Epiphanias)

Photo by Victoria Priessnitz on Unsplash

Gebet: Ps 105

1 Dankt dem HERRN, ruft seinen Namen laut aus,

macht unter den Völkern seine großen Taten bekannt!

2 Singt und musiziert ihm zur Ehre,

sprecht von all den Wundern, die er getan hat!

3 […] Von ganzem Herzen sollen sich alle freuen, die den HERRN suchen.

4 Ja, fragt nach dem HERRN und nach seiner Stärke,

kommt immer wieder vor sein Angesicht, sucht seine Nähe!

5 Erinnert euch an die Wunder, die er getan hat,

an die erstaunlichen Zeichen, die er geschehen ließ,

und an die Urteile, die er sprach. […]

8 Immer und ewig wird er sich an seinen Bund erinnern,

an das Wort, das er für bindend erklärt hat für tausende von Generationen.

Neue Genfer Übersetzung © Deutsche Bibelgesellschaft

Bibeltext: Joh 2

1 Zwei Tage später fand in Kana, einer Ortschaft in Galiläa, eine Hochzeit statt. Die Mutter Jesu nahm daran teil, 2 und Jesus selbst und seine Jünger waren ebenfalls unter den Gästen.

3 Während des Festes ging der Wein aus. Da sagte die Mutter Jesu zu ihrem Sohn: »Sie haben keinen Wein mehr!« 4 Jesus erwiderte: »Ist es deine Sache, liebe Frau, mir zu sagen, was ich zu tun habe? Meine Zeit ist noch nicht gekommen.« 5 Da wandte sich seine Mutter zu den Dienern und sagte: »Tut, was immer er euch befiehlt!«

6 In der Nähe standen sechs steinerne Wasserkrüge, wie sie die Juden für die vorgeschriebenen Waschungen benutzen. Die Krüge fassten jeder zwischen achtzig und hundertzwanzig Liter. 7 Jesus befahl den Dienern: »Füllt die Krüge mit Wasser!« Sie füllten sie bis zum Rand. 8 Dann sagte er zu ihnen: »Tut etwas davon in ein Gefäß und bringt es dem, der für das Festessen verantwortlich ist.« Sie brachten dem Mann ein wenig von dem Wasser, 9 und er kostete davon; es war zu Wein geworden. Er konnte sich nicht erklären, woher dieser Wein kam; nur die Diener, die das Wasser gebracht hatten, wussten es. Er rief den Bräutigam 10 und sagte zu ihm: »Jeder andere bietet seinen Gästen zuerst den besseren Wein an, und wenn sie dann reichlich getrunken haben, den weniger guten. Du aber hast den besseren Wein bis zum Schluss zurückbehalten!«

11 Durch das, was Jesus in Kana in Galiläa tat, bewies er zum ersten Mal seine Macht. Er offenbarte mit diesem Wunder seine Herrlichkeit, und seine Jünger glaubten an ihn.

Neue Genfer Übersetzung, © Deutsche Bibelgesellschaft

Gedanken:

Ein rauschendes Fest. Der Wein geht aus. Wie immer wurde der beste Wein zuerst gereicht. Und wenn die Leute angetrunken sind und manche schon weg – dann der schlechtere. So lässt sich Geld sparen beim rauschenden Fest.

Doch plötzlich: Die Katastrophe: Der Wein ist aus. Und einige Gäste haben es schon bemerkt.

Wie soll man denn da weiterfeiern, die nächsten Tage?

Voller Panik läuft der Hochzeitsplaner in den Keller: Gibt es noch etwas? Alles leer.

Er fragt die Kellner. Einer hat gehört, da hinten gibt es gerade wieder Nachschub, da hat noch jemand einige Kisten entdeckt.

Der Wein wird probiert: Oh, der ist ja gut.

Warum wurde der nicht am Anfang serviert? Egal, raus damit, the show must go on, die Feier muss weitergehen.

Kurzes Gespräch mit dem Bräutigam: Warum wurde der gute Wein bis zum Schluss aufgehoben? Der geht doch eigentlich immer zuerst raus?

Er weiß es auch nicht. Vielleicht ein Fehler bei der Vorbereitung oder bei den Kellnern?

Egal, jetzt ist Hochzeit und die kann weitergefeiert werden.

Aber es lässt einen nicht los. Was war da los?

Nachfrage bei den Kellnern, die plötzlich den Wein hatten.

Sonderbare Geschichte: Der Wein war leer, die Angestellten hatten alles abgesucht und nichts gefunden. Nur leere Flaschen.

Sogar die Gäste haben es bemerkt: Eine ältere Dame sagte zu ihrem erwachsenen Sohn, er solle doch helfen. Und er hat sie recht heftig angefahren, dass sei seine Sache und nicht ihre. Wann er helfe, gehe nur ihn etwas an.

Also haben sie weitergesucht.

Einige Zeit später kommt die ältere Dame und sagt, man solle auf ihren Sohn achten. Tun was er sage.

Wahrscheinlich beim Tragen helfen, vielleicht hat er noch ein paar Flaschen im Auto. Wenn er kein Weinhändler mit Lieferwagen ist, hilft das alles nicht. Das wird ein mieses Fest, wo in der Mitte der Wein ausgeht.

Nun, der Sohn hat darum gebeten alle Flaschen mit Wasser zu befüllen. Schon recht sonderbar, aber es war sowieso alles egal, also haben es die Kellner gemacht.

Und als sie ihn dran probierten war es Wein. Verdammt guter Wein. Das Fest war gerettet, es gab weiterhin Grund zum Feiern.

Wie gesagt, sonderbare Geschichte. Wenn es das im Leben auch gäbe, dass einer kommt, die Dinge verwandelt und so ein Fest mit uns feiert…

Gebet

Danket dem Herrn und sucht seine Nähe

Wir preisen, Herr, das Wunder in Kanaa und bitten dich: Lass unser Leben ein Fest sein. Ein Fest dir zur Ehre.

Wir preisen, Herr, das Wunder der Brotspeisung und legen dir all die Hungernden ans Herz

Wir preisen, Herr, wie du Kranke heiltest und legen dir all die Kranken, Pfleger und Ärzte ans Herz

Wir preisen, Herr, deine Gewaltlosigkeit und legen dir alle vom Krieg Betroffenen ans Herz.

Mach unser Leben zum Fest zu deiner Ehre!

Amen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert