Eine interessante Anfrage erreichte mich bzw. die Kirchengemeinde aus der Lokalzeitung:
ich schreibe gerade […] einen Artikel zur Twitter-Alternative Mastodon, auf der Sie auch aktiv sind. Ich suche bekanntere Nutzende aus der Region, die die Plattform ausprobiert haben. Deshalb habe ich ein paar kurze Fragen dazu, die Sie mir vielleicht beantworten können.
- Warum haben Sie einst beschlossen, die Plattform zu nutzen?
- Wie haben Sie das Kommunizieren dort erlebt? Hat es bei der geringen Zahl an Nutzenden überhaupt etwas gebracht?
- Wie zufrieden sind Sie bisher mit dem Netzwerk?
- Wie zufrieden sind Sie mit der Reichweite? Es gibt nur wenig Reaktionen.
- Gibt es Überlegungen, ob der Dienst zukünftig weiter bespielt wird?
Selbstverständlich helfe ich hier gerne und antworte. Und danach fällt mir auf: Die Antworten sind eigentlich aufhebenswert. Falls es also jemand weiteres interessiert, oder ich mal in einigen Jahren nachschauen will, hier meine Antworten:
Zur Info:
Es gibt sowohl den Account der Gemeinde
(https://kirche.social/@neunburg_evangelisch ) als auch meinen
persönlichen (https://kirche.social/@gerhardbeck). Ich hatte auch mal
einen früheren für meine Schulthemen
(https://bildung.social/@gerhardbeck), aber der ist seit einem guten
Jahr nicht mehr aktiv.
> – Warum haben Sie einst beschlossen, die Plattform zu nutzen?Bei Twitter und Facebook waren mir zu kommerziell und zu „aufregend“ im
Sinne, dass es dort häufiger mal unnötige Aufregung um Beiträge gibt.
Mastodon fand ich als Open Source (eine kostenlose, freie veränderbare
Software) eine gute testenswerte Alternative.
Außerdem ist das Fediverse eine spannende KonstruktionDie Kirchengemeinde folgte nach einiger Zeit. Für die Kirchengemeinde
war entscheidend, dass man sich die die Inhalte von Mastodon ohne
Anmeldung anschauen kann und diese per RSS auf die Homepage eingebunden
werden können.
Inzwischen zahlt es sich aus, dass wir damit Datenschutzprobleme (Z.B.
Facebook Fanpages) vermeiden> – Wie haben Sie das Kommunizieren dort erlebt?
In den allermeisten Fällen: Extrem wertschätzend und bereichernd!
Es gibt einzelne Ausnahmen, wenn Leute keine Fans des Christentums sind
und das rauslassen. Aber man kann unbeliebte Leute sehr leicht blocken
und sieht dann keine Beiträge mehr und die Sache hat sich.Ansonsten habe ich durch die Kommunikation bei Mastodon z.B. ein Team
für eine Software zusammengekriegt, die wir gemeinsam entwickelt
beziehungsweise betreut haben.
Oder die freien Teile des Gesangbuchs einspielen lassen
(https://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:Gerhardbeck/Gesangbuchlieder)> Hat es bei der geringen Zahl an Nutzenden überhaupt etwas gebracht?
Nun, was ist eine geringe Zahl? Mir folgen am persönlichen Account über
300 Personen, der Kirchengemeinde 90.
Für mich finde ich das sehr viel, bei der Gemeinde sind es für so eine
kleine wie wir auch jede Menge.Die Personen folgen auch sehr interessiert, ich erlebe eine hohe
„Qualität“. Und Beiträge verbreiten sich ja auch.
Also: für mich jaFür die Gemeinde: Für das Gemeindeleben bringt es erstmal nichts. Meine
digital vernetzten Gemeindeglieder sind über unsere Gemeindeapp
vernetzt, da braucht es Mastodon nicht. Wir haben nur Follower
außerhalb der Gemeinde… Aber das liegt auch daran, dass die Gemeinde
nicht sehr aktiv ist> – Wie zufrieden sind Sie bisher mit dem Netzwerk?
Persönlich: sehr
Gemeinde: geht so, Problem (s.o.) wäre bei jedem anderen Dienst auch
> – Wie zufrieden sind Sie mit der Reichweite? Es gibt nur wenig Reaktionen.
Die Reaktion kommt immer auf die Art der Beiträge drauf an.
Gemeinde ist fast nur Werbung für Veranstaltungen, was sollen Leute von
außerhalb da sagen?Im Personenaccount kann sich das wesentlich dynamischer entwickeln:
https://kirche.social/@gerhardbeck/111454868846249967> – Gibt es Überlegungen, ob der Dienst zukünftig weiter
> bespielt wird?Persönlich: Na klar.
Gemeindlich: Wie bisher: dann, wenn gerade eine interessantere
Veranstaltung ansteht aktiv.
Es besteht auch die Überlegung bei einer umgestaltung der Gemeindeapp
Beiträge in der App mit Mastodon zu verknüpfen. Das wäre eine
automatisierte Ausweitung
Jetzt warte ich gespannt auf den Artikel.