Kurzgottesdienst am Markustag, 25.4.2021

Marcus Gerards der Ältere, CC0, via Wikimedia Commons

Am 25. April ist Gedenktag des Evangelisten Markus. Eigentlich würde er an einem anderen Tag gefeiert, aber in den besonderen Corona-Zeiten, kann man auch mal was besonderes predigen und feiern. Also ein Kurzgottesdienst zum Evangelisten Markus:

Marcus Gerards der Ältere, CC0, via Wikimedia Commons
Marcus Gerards der Ältere, CC0, via Wikimedia Commons

Gebet: Psalm 57

2 Sei mir gnädig, Gott, sei mir gnädig!

Denn auf dich traut meine Seele,

und unter dem Schatten deiner Flügel habe ich Zuflucht,

bis das Unglück vorübergehe.

3 Ich rufe zu Gott, dem Allerhöchsten,

zu Gott, der meine Sache zum guten Ende führt.

4 Er sende vom Himmel und helfe mir von der Schmähung dessen, der mir nachstellt. Gott sende seine Güte und Treue.

6 Erhebe dich, Gott, über den Himmel und deine Ehre über alle Welt!

8 Mein Herz ist bereit, Gott, mein Herz ist bereit, dass ich singe und lobe.

9 Wach auf, meine Ehre, wach auf, Psalter und Harfe, ich will das Morgenrot wecken!

10 Herr, ich will dir danken unter den Völkern, ich will dir lobsingen unter den Leuten.

11 Denn deine Güte reicht, so weit der Himmel ist, und deine Wahrheit, so weit die Wolken gehen.

12 Erhebe dich, Gott, über den Himmel und deine Ehre über alle Welt!

Luther 2017 © Deutsche Bibelgesellschaft

Bibeltext: Markus 1

1 Dies ist der Anfang des Evangeliums von Jesus Christus, dem Sohn Gottes.

2 Wie geschrieben steht im Propheten Jesaja: »Siehe, ich sende meinen Boten vor dir her, der deinen Weg bereiten soll.«

3 »Es ist eine Stimme eines Predigers in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn, macht seine Steige eben!«, 4 so war Johannes in der Wüste, taufte und predigte die Taufe der Buße zur Vergebung der Sünden.

14 Nachdem aber Johannes überantwortet wurde, kam Jesus nach Galiläa und predigte das Evangelium Gottes 15 und sprach: Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist nahe herbeigekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium!

Luther 2017 © Deutsche Bibelgesellschaft

Gedanken:

Heute ist der Gedenktag des Evangelisten Markus.

Für die Theologen ist das nach ihm benannte Evangelium ein besonders wichtiges. Denn es ist das älteste Evangelium.

Matthäus und Lukas kannten es wahrscheinlich, viele Geschichten sind sich extrem ähnlich.

Der Verfasser des Markus-Evangeliums, der früher mit dem Apostel Markus verknüpft wurde, ist also einer der ersten, der sich aufmacht die Botschaft von Jesus in eine längere Geschichte mit einem größeren Zusammenhang zu fassen.

Seine Geschichte will für den Glauben bereit machen. Sie ist wie ein Bote, der den Weg bereiten soll.

Sie ist wie die Stimme des Predigers in der Wüste, wie die Stimme von Johannes dem Täufe, der Jesus vorbereiten will.

Auch Markus will vorbereiten: Bis zur Hälfte seines Buches macht er um Jesu ein Geheimnis. Ist er der Stärkere, den Johannes ankündigt oder ist er Sohn Gottes – aber wie? Seine Jünger verstehen es oft nicht.

Das macht sie so sympathisch bei Markus: Ich verstehe es auch oft nicht: Wie kann Jesus Mensch sein und doch Gott so nahe? Wie kann er wütend werden und doch so sanft sein?

Wie kann er uns Menschen nur zutrauen Gott zu folgen, wenn er doch weiß, wie schwer es uns fällt?

Bei Markus verstehen es zuerst die Dämonen und erst nach und nach die Jünger: Es geht um Evangelium, um eine frohe Botschaft! Das Reich Gottes ist nah gekommen. Gott ist uns viel näher als jemals zuvor. Und Jesus beweist es: Da geschehen Wunder, da werden ausgegrenze Menschen in die Gemeinschaft zurückgeholt und geheilt. Körperlich und psychisch. Menschen erkennen ihre Fehler – Tut Buße und glaubt an das Evangelium! Merkt was ihr falsch macht, steht da zu – und glaubt daran, dass Gott euch nicht aufgibt!

Nach und nach verstehen es auch die Jünger und ganz zum Schluss der Hauptmann am Kreuz – der symbolisch für die ganze Welt steht: das Reich Gottes ist nahe herbeigekommen – Gott ist uns besonders nahe. Und Jesus ist der Sohn Gottes, der Messias, der uns die Nähe und die Liebe Gottes zeigt.

Das ist alles ewig lang her. Um 70 nach Christus hat Markus die Geschichten aufgeschrieben, aber ich glaube die Botschaft die Markus erzählt ist immer noch wichtig:

Zum einen: Ihr werdet Jesus nicht gleich verstehen. Vielleicht gefühlt ein ganzes Leben nicht. Irgendwas wird euch fremd bleiben, ein Geheimnis. Aber: Was er sagt und tut – das Reich Gottes, die Liebe Gottes verkünden – das ist enorm wichtig. Und vor allem erzählenswert.

Ich glaube, das hat sich über die Jahrtausende nicht geändert.

Daher heute einmal die Chance an den Evangelisten Markus zu denken, der das erste Evangelium aufgeschrieben hat. Amen.

Gebet:

Gott,oft verstehen wir dich nicht. Vor allem in diesen schweren Zeiten. Dann bist du uns fremd.

Und doch willst du uns nahe sein.

Du willst uns auf liebevolle Weise unsere Fehler zeigen.

Willst, dass wir unser Leben ändern,

dass wir menschlicher miteinander umgehen.

So sende uns deinen Heiligen Geist, dein Gottkraft um wie Jesus leben zu können. Amen

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