Krönchen richten, Weitermachen! Predigt zur Konfirmation 2019

Die folgende Predigt wurde als Dialogpredigt gehalten. Unter alle Sitze wurden Papierkronen zum Aufsetzen gelegt, was zu viel Erheiterung führte.

G: Heute lass mas aber krachen im Selbstlob!

C: Wie jetzt?

G: Naja: gerade vorhin Psalm 8 „wie wertvoll ist das Menschenkind“. Dann 1. Johannesbrief „Menschen sind Kinder Gottes, Gott ähnlich“.

Als ich am Donnerstag in der Schule die Ähnlichkeit Gottes anbringe sagt einer der 10. Klässler: „Ist das die Bibelstelle um uns aufzurichten, wenn es uns schlecht geht.“ Eine gute Frage!

C: Naja, irgendwie sagt die Bibel das schon.

G: Ja, wir sind etwas besonderes, weil Gott uns besonders gemacht hat, besonders geschaffen sind (Psalm).

Worauf der zweite 10. Klässler meint: Aber der Erde ginge es ohne uns besser! Klimawandel. Umweltverschmutzung. Kriege, und so…

C: Ja, das war ja am Konfitag Thema: Müll sammeln. Mit Steinen und aus Wolle etwas gestalten. Und der ökologische Fußabdruck. Und dieser Film zur Schöpfungsgeschichte.

Wir müssen schon aufpassen, dass wir im positiven Sinn etwas besonderes bleiben.

G: Die Krone der Schöpfung, so wird der Mensch genannt. Schau, wir haben so gar eine Krone da

C: Setz sie mal auf. (G macht das). Fühlt sich anders an, oder?

G: Ein bisschen.

C: Ich finde schon. Immer wenn man eine Krone auf dem Kopf hat, fühlt man sich irgendwie anders.

G: Aber heute sind ja sowieso lauter Könige und Königinnen anwesend.

C: Echt, wer? Das Baby von Sussex?

G: Nein

C: Die Konfis, weil die so toll ausschauen?

G: Nein, ich glaube da hat keiner königliches Blut

C: Wer dann?

G: Naja, wir haben doch gerade drüber geredet. Wir! Wir alle. Oder hast du beim Psalm nicht aufgepasst?

C: Stimmt, da kommt eine Krone vor: „Du schmückst ihn mit einer Krone –sie verleiht ihm Herrlichkeit und Würde.“

G: Herrlichkeit und Würde, toll oder? Aber weißt du was am besten ist: Die Krone, die Gott dir verliehen hat, kann im Gegensatz zu der Krone auf meinem Kopf nicht runterfallen! Auch wenn du was schlimmes machst , bleibt sie dir.

C: Ja, aber wackeln kann sie schon!

G: Genau, wackeln tut sie. Das ist schon ein Stoß, wenn wir uns so richtig streiten und nicht mehr vertragen.

Wenn wir andere nicht mehr leiden können. Da wackelt Gottes Krone. Aber dann gilt: Krönchen richten, weiter machen!

C: Wie jetzt? Nach einem Streit, kann ich mich doch nicht einfach so wieder gut fühlen und weitermachen

G: Naja, nicht einfach so. Aber wenn du weißt, dass du von Gott eine Krone verliehen bekommen hast und diese dir auch niemand weg nehmen kann – da kann man doch nicht ewig sich schlecht fühlen. Oder ewig den anderen, der auch eine Krone von Gott bekommen hat, Sch**** finden.

Nein, da kannst du mit Gottes Unterstützung dein Krönchen richten und weitermachen!

C: Dadurch wird sie vielleicht noch stabiler! Weil du aus den Fehlern lernst!

G: Ja, und Was ich so genial finde: mit Freunden oder mit Eltern können wir es uns versauen. Ich kenne viele Familien, die sich heftig zerstritten haben.

Aber mit Gott kann man sich nicht zerstreiten. In der Taufe hat uns Gott zugesagt: Du gehörst zu mir. Versprochen. Endgültig.

Euch Konfis hat er das damals schon versprochen. Und heute wird es mit Gottes Segen erneuert. Gott begleitet euch weiter durch euer Leben.

Und egal was kommt: Gott hat euch eine wunderbare Krone verliehen.

Uns anderen natürlich auch.

Die kann höchstens wackeln, aber nie verloren gehen. Also: Krönchen richten und weitermachen!

C: Da haben wir übrigens etwas für sie: Schauen Sie mal unter Ihren Stuhl!

Die Krone dürfen Sie mitnehmen! Als Zeichen: Gott hat sie mit Herrlichkeit und Würde gekrönt.

Amen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert