Großer Gott wir loben dich – Gottesdienst zum 1. Advent und zur Einführung des KV (Lk 1)

Liebe Gemeinde,
Großer Gott wir loben dich“, so haben wir diesen Gottesdienst begonnen. Und mit dem letzten Lied haben wir das adventliche Loben, das Lob kurz vor Weihnachten angestimmt: Tochter Zion, freue dich!
Das geschieht nicht grundlos, denn in unserer Gemeinde gibt es heute viel Grund Gott zu loben. Und in diesem Lob schließen wir uns dem zukünftigen Vater und Priester Zacharias an. Er singt ein Lob zur Ehre Gottes und seines Retters, dessen Geburt wir an Weihnachten feiern. Und so singt jubelt er im 1. Kapitel des Lukasevangeliums, dem Predigttext für den 1. Advent:
Erfüllt vom Geist Gottes sprach der Vater des Kindes prophetische Worte:
»Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels; denn er ist uns zu Hilfe gekommen und hat sein Volk befreit!
Einen starken Retter hat er uns gesandt, einen Nachkommen seines Dieners David!
So hat er es durch seine heiligen Propheten schon seit langem angekündigt:
Er wollte uns retten vor unseren Feinden, aus der Gewalt all derer, die uns hassen.
Er wollte unseren Vorfahren Erbarmen erweisen und die Zusagen seines heiligen Bundes nicht vergessen, den er mit ihnen geschlossen hatte.
Schon unserem Ahnvater Abraham hat er mit einem Eid versprochen, uns aus der Macht der Feinde zu befreien, damit wir keine Furcht mehr haben müssen und unser Leben lang ihm dienen können als Menschen, die ganz ihrem Gott gehören und tun, was er von ihnen verlangt.
Und du, mein Kind – ein Prophet des Höchsten wirst du sein; du wirst dem Herrn vorausgehen, um den Weg für ihn zu bahnen.Du wirst dem Volk des Herrn verkünden, dass nun die versprochene Rettung kommt, weil Gott ihnen ihre Schuld vergeben will.
Unser Gott ist voll Liebe und Erbarmen; er schickt uns den Retter, das Licht, das von oben kommt.
Dieses Licht leuchtet allen, die im Dunkeln sind, die im finsteren Land des Todes leben; es wird uns führen und leiten, dass wir den Weg des Friedens finden.«
Gepriesen sei der Herr! So lobt Zacharias. Und wir, als Evangelische Kirchengemeinde in Neunburg können in dieser Lob einstimmen.
Gepriesen sei der Herr, gepriesen sei er, dass wir heute 6 Kirchenvorsteher und 3 Ersatzleute in ihr Amt einführen können.
Gepriesen sei er, dass wir den alten Kirchenvorstand verabschieden können. Dass Sie sich so lange mit viel Engagement, teils über Jahrzehnte hinweg eingebracht haben. Ich vertraue darauf, dass Sie in unserer Gemeinde engagiert bleiben.
Gepriesen sei er, dass so viele Gäste, auch von unseren katholischen Geschwistern uns bei dieser Einführung begleiten. Gepriesen sei der für den festlichen Raum und die schöne Musik die wir haben.
Das alles ist nicht selbstverständlich. Es ist nicht selbstverständlich, dass wir 10 Kandidaten gefunden haben, dass diese bereit sind sich zu engagieren. Auf einer Fortbildung traf ich auf eine Kollegin und sie war wie ich neu in der Gemeinde und auch in Ihrer Gemeinde gab es einen Konflikt. Und sie sagte: Wir haben lang gesucht und keinen einzigen Kandidaten gefunden. Jetzt müssen die alten erstmal weitermachen und dann sehen wir weiter.
Sie sehen, es ist ein Grund dankbar zu sein und Gott zu loben, dass wir heute hier einsegnen können.
Gepriesen sei der Herr auch, dass der Konflikt, der diese Gemeinde spaltete vorbei ist, dass die Gemeinde immer lebendiger wird und nicht mehr nur zurückblickt. Auch dass ist ein Grund zum dankbar sein.
Und ich möchte auch heute nicht verschweigen, dass es immer noch viele Verletzungen und viele offene Wunden gibt. Nicht jeder Abschied fällt leicht, Sie alle haben sich mit sehr viel Herzblut eingebracht und aufrichtig für die Gemeinde das Beste gewollt. Dass dabei auch in einer Kirchengemeinde neben viel Gutem auch Verletzungen entstehen, das gehört leider zu unserem Mensch sein hinzu.
Da wird Versöhnung wichtig. Und die ist nur möglich, wenn Gott uns beisteht. Und Zacharias erinnert Gott und alle Menschen daran, wie lange Gott schon sein Volk begleitete: Er hat die Zusagen seines heiligen Bundes nicht vergessen. Er wollte unseren Vorfahren erbarmen erweisen. Schon unsern Vater Abraham hat er begleitet.Und Zacharias weiß: Diese begleitung geht weiter. Sein Sohn Johannes darf vom Messias verkündigen: Du wirst dem Volk des Herrn verkünden, dass nun die versprochene Rettung kommt, weil Gott ihnen ihre Schuld vergeben will.
Unser Gott ist voll Liebe und Erbarmen; er schickt uns den Retter, das Licht, das von oben kommt.
Dieses Licht leuchtet allen, die im Dunkeln sind, die im finsteren Land des Todes leben; es wird uns führen und leiten, dass wir den Weg des Friedens finden.«
Ein Licht das allen leuchtet, die im Dunkeln sind: Das ist die Botschaft von Weihnachten, die wir heute, am 1. Advent schon hören. Das Licht wird uns den Weg des Friedens zeigen. Es wird uns Versöhnung bringen. Unsere Verletzungen heilen. Und jubeln lassen. Jubeln darüber, dass Gott uns beisteht. Auch uns als Kirchengemeinde, die sich mit dem neuen Kirchenvorstand auf einen neuen Weg macht.
Ich gehe diesen Weg mit sehr viel Zuversicht, da ich darauf vertraue, dass Gott uns Grund zum Jubeln gibt.
Und ich hoffe Sie alle unterstützen uns – den Kirchenvorstand – bei diesem Weg mit Ihrem Rat, Ihrer ehrlichen Meinung, Ihrem Lob und Ihrem Gebet.
Amen.

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